5.2
Bodenfeuchte „Bodenfeuchte nimmt in den vergangenen Jahren tendenziell ab“
Gevenich20122013201420152016201720182019202020212022
5 cm Tiefe2829,930,827,625,521,717,716,317,818,4
20 cm Tiefe25,328,733,227,422,619,116,515,716,716,7
50 cm Tiefe24,928,129,523,72317,516,916,818,516,1

Bodenfeuchte als Jahresmittelwerte des volumetrischen Wassergehalts in Volumenprozent in 5 cm, 20 cm und 50 cm Tiefe an der Station Gevenich im Zeitraum 2012-2022 (Datengrundlage: FZ Jülich, www.tereno.net / Bogena et al. 2018). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Schönseiffen2010201120122013201420152016201720182019202020212022
5 cm Tiefe35,134,235,232,735,138,335,734,73029,329,733,727,8
20 cm Tiefe33,532,13433,836,737,63531,531,630,23530,7
50 cm Tiefe28,026,727,327,228,029,128,931,027,325,724,02824,7

Bodenfeuchte als Jahresmittelwerte des volumetrischen Wassergehalts in Volumenprozent in 5 cm, 20 cm und 50 cm Tiefe an der Station Schöneseiffen im Zeitraum 2010-2022 (Datengrundlage: FZ Jülich, www.tereno.net / Bogena et al. 2018). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Datenstand 31.12.2022
Messgröße Bodenfeuchte: volumetrischer Wassergehalt in Volumenprozent
Räumliche Abdeckung Station Gevenich und Schöneseiffen
Datenquelle FZ Jülich - TERENO Messnetz
Fortschreibungsturnus jährlich
DPSIR-Indikator Impact

Die steigenden Temperaturen und die voraussichtlich trockener werdenden Frühjahre und Sommer wirken sich negativ auf die Bodenfeuchte aus. Eine sinkende klimatische Wasserbilanz insbesondere im Frühling führt dazu, dass die Bodenwasservorräte nicht ausreichend gefüllt werden. In zunehmend früher beginnenden und länger andauernden Vegetationszeiten zehren die Pflanzen zusätzlich am begrenzt verfügbaren Bodenwasser. Dies führt zu einer verringerten Bodenfeuchte und kann Konsequenzen für die Pflanzen-, Nahrungsmittel- und Futtermittelproduktion in der Forst- und Landwirtschaft haben.

Als Indikator wird die Bodenfeuchte als volumetrischer Wassergehalt in Prozent (Vol.-%) für die Bodentiefen 5 cm, 20 cm (Oberboden) und 50 cm (Unterboden) verwendet. Die Daten zur Bodenfeuchte stammen von den Klimastationen in Gevenich (Niederrheinisches Tiefland) und Schöneseiffen (Eifel), die im TERENO-Netzwerk der Forschungszentrum Jülich GmbH (FZ Jülich) seit 2009 bzw. 2012 kontinuierlich betrieben werden (Bogena et al. 2018). Die Bodenfeuchte sowie weitere klimatische Messgrößen und Metadaten zu den Stationen sind im TERENO Datenportal (http://www.tereno.net/ddp/) frei zum Download verfügbar.

In der Kartenanwendung finden Sie Informationen zur Bodenfeuchte im Bereich Boden unter UFZ-Dürremonitor.

Literatur:

Bogena, H. R., Montzka, C., Huisman, J. A., Graf, A., Schmidt, M., Stockinger, M., von Hebel, C., Hendricks-Franssen, H.J., van der Kruk, J., Tappe, W., Lücke, A., Baatz, R., Bol, R., Groh, J., Pütz, T., Jakobi, J., Kunkel, R., Sorg, J. & Vereecken, H. (2018): The TERENO-Rur Hydrological Observatory: A Multiscale Multi-Compartment Research Platform for the Advancement of Hydrological Science. In: Vadose Zone Journal 17 (1), S. 180055. DOI: 10.2136/vzj2018.03.0055.

Für die Station Schöneseiffen wird im Zeitraum 2010-2022 für die Bodentiefen 5 cm, 20 cm und 50 cm ein Mittelwert von 33,2 Vol.-%, 33,4 Vol.-% und 27,4 Vol.-% an Bodenfeuchte berechnet. Die Station Gevenich deckt den Zeitraum 2012-2022 ab und hat, entsprechend den oben genannten Bodentiefen, Mittelwerte für die Bodenfeuchte von 23,4 Vol.-%, 22,2 Vol.-% und 21,5 Vol.-%.

Generell lässt sich sagen, dass die Unterböden (50 cm Tiefe) nicht so schnell/deutlich auf den Witterungsverlauf reagieren. Dies sieht man gut am Verlauf von Schöneseiffen zwischen 2010 und 2017, hier ergeben sich kaum Änderungen in 50 cm Tiefe, wohingegen es in den geringeren Tiefen 5 und 20 cm deutliche Schwankungen gibt. An beiden Stationen zeigt sich ab 2018 jedoch die langanhaltende Trockenheit. Zunächst nimmt die Bodenfeuchte in allen Tiefen ab. Während sich der Oberboden, durch das etwas feuchtere Jahr 2021 wieder etwas erholt hat und einen höheren Bodenfeuchtegehalt zeigt, reagiert der Unterboden verzögert und hat 2021 einen geringen Bodenfeuchtegehalt als in 5 cm Tiefe. Im Jahr 2022 nimmt die Bodenfeuchte an der Station Schöneseiffen in allen Bodentiefen wieder deutlich ab; im Oberboden sinkt sie hier sogar auf einen neuen Tiefststand. 

Für alle Indikatoren wird eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt, durchgeführt.

Bisher lässt sich bei der Betrachtung der Zeitreihe Schöneseiffen lediglich im Oberboden (in 5 cm Tiefe) ein signifikant fallender Änderungstrend nachweisen. Das Änderungssignal (Differenz zwischen Anfangs- und Endwert der Trendgeraden) ergibt eine Abnahme von -6,1 Vol.-%. Die Station Gevenich zeigt hingegen in allen Tiefen signifikant linear fallende Trends. Vergleicht man hier die Anfangs- und Endwerte der linearen Trendgeraden, so ergeben sich folgende Abnahmen der Bodenfeuchte: -12,3 Vol.-% (5 cm), -13,0 Vol.-% (20 cm) und -12,6 Vol.-% (50 cm).

 

Mittlere jährliche Bodenfeuchte in Vol.%

Gevenich 5 cm Tiefe

Gevenich 20 cm Tiefe

Gevenich 50 cm Tiefe

Schöneseiffen 5 cm Tiefe

Schöneseiffen 20 cm Tiefe

Schöneseiffen 50 cm Tiefe

 

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

Mittel-wert

Trend

Ände-rung

2012-2022 (Gevenich),
2010-2022 (Schöneseiffen)

23,3

 

-12,3

22,0

 

-13,0

21,5

 

-12,6

33,2

 

-6,1

33,4

 

-

27,4

 

-

Trendbeschreibung

 

  steigender Trend
  fallender Trend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend
  fallender quadratischer Trend
  steigender quadratischer Trend
  kein Trend

 

Trendbewertung

 
günstige Entwicklung
     
     
 
ungünstige Entwicklung
     
     
 
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden