7.5
Buchdruckerpopulation „Der Borkenkäfer vernichtet großflächig Fichtenbestände“
JahrAltenbeken
350 m ü. NN
Kirchhundem
600 m ü. NN
Medelon
700-800 m ü. NN
20144980803915845
201580751790018525
2016100501383825620
201711475363828010
20183850450318470
20191000001485728385
202017450023154365300
2021847258826757872
202211565044137

Jahressumme der Buchdruckerpopulation aus den Stichproben-Ereignissen an drei ausgewählten Standorten in NRW (Altenbeken, Kirchhundem, Medelon) im Zeitraum 2014-2022 (Datengrundlage: Borkenkäfermonitoring NRW, Landesbetrieb Wald und Holz NRW). Für Medelon waren 2022 keine Werte verfügbar. Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Datenstand 31.12.2022
Messgröße Jahressumme der Buchdrucker aus Stichproben-Fallen, Anzahl
Räumliche Abdeckung Altenbeken, Kirchhundem, Medelon
Datenquelle Borkenkäfermonitoring Nordrhein-Westfalen (NRW)
Fortschreibungsturnus jährlich
DPSIR-Indikator Impact

Schaderreger profitieren ganz besonders durch die sich ändernden Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse im Klimawandel. Wärme und Trockenperioden sind besonders günstig für die Entwicklung von Buchdruckern, auch (Fichten-)Borkenkäfer genannt. Je wärmer und trockener es ist, desto besser können sich die Buchdrucker vermehren, weil Fichten dann nicht mehr genügend Harz zur Abwehr bilden können. Außerdem bleiben die bei Buchdruckern infolge kühl-feuchter Witterung auftretenden Pilzerkrankungen häufiger aus. Der Kausalzusammenhang, dass wärmere und trockenere Witterung zu größeren Buchdruckerpopulationen führen, gilt jedoch nur, solange es genügend Nahrung für die Käfer gibt. Brechen die Bestände an Fichten und Nadelbäumen im allgemeinen weg, sinken auch die Populationen.

In NRW werden durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW an verschiedenen Standorten mit Fallen Stichprobenergebnisse zur Buchdrucker-Population erhoben. Als Indikator werden die Ergebnisse an drei Standorten (Altenbeken 350 m ü. NN, Kirchhundem 600 m ü. NN und Medelon 700-800 m ü. NN) verwendet. Hierbei wurde sich auf die Bereiche des Sauerlands und Weserberglands konzentriert, die einen hohen Fichtenbestand aufweisen.

Ein Blick auf die Grafik zeigt an allen Standorten eine Zunahme der Buchdruckerpopulation. Im Mittel pro Jahr traten im Gesamtzeitraum 2014-2022 in Altenbeken knapp 57.000, in Kirchhundem 47.000 und in Medelon rund 32.000 Individuen auf.

Ursprünglich wurde dieser Indikator für acht Standorte ausgewertet. Wie bereits vor der Aktualisierung des Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring auf den Stand 2021 angekündigt und erwartet, sind an den anderen, meist niedrig gelegenen Stationen, die Fichtenbestände bereits komplett ausgefallen. Nur die höhergelegenen Stationen bieten durch die kühleren Bedingungen und die lokale Forstwirtschaft, die aktiv auf den Erhalt der Fichte setzt, dauerhaftere Perspektiven für das Borkenkäfermonitoring.

Für alle Indikatoren erfolgt eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt.

Die Trendanalyse ergab für den Gesamtzeitraum 2014-2022 für Kirchhundem keinen statistisch signifikanten Trend. Für Altenbeken und Medelon konnte ein linear steigender Trend festgestellt werden. Das Änderungssignal (Differenz zwischen Anfangs- und Endwert der Trendlinie) ergibt für Altenbeken eine Zunahme von rund 145.000 Individuen und für Medelon für den Zeitraum 2014-2021 eine Zunahme von rund 44.000 Individuen.

 

Mittlere Jahressumme der Buchdrucker-Population

Altenbeken Kirchhundem Medelon
(2014-2021)
  Mittelwert Trend Änderung Mittelwert Trend Änderung Mittelwert Trend Änderung

2014-2022

57.034   +145.341 47.413   - 32.253   +43.902

 

Literatur:

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) 2019: Waldzustandsbericht 2019: https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/waldzustandsbericht_2020_langfassung.pdf [05.05.2021]

Trendbeschreibung

 

  steigender Trend
  fallender Trend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend
  fallender quadratischer Trend
  steigender quadratischer Trend
  kein Trend

 

Trendbewertung

 
günstige Entwicklung
     
     
 
ungünstige Entwicklung
     
     
 
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden