10.3
Gefahrenabwehr Vegetationsbrände „Trockenheit führt zu mehr Bränden in der Vegetation“
Jahr20122013201420152016201720182019202020212022
Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation29313096244826772463258958535255550929795525

Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation in NRW (Datengrundlage: IM NRW 2023). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Datenstand 31.12.2022
Messgröße Anzahl der Brandeinsätze pro Jahr in der Kategorie Vegetation
Räumliche Abdeckung Nordrhein-Westfalen (NRW)
Datenquelle IM NRW (Ministerium des Inneren NRW)
Fortschreibungsturnus jährlich
DPSIR-Indikator Impact

Die veränderten klimatischen Verhältnisse führen zu einem vermehrten Auftreten von Extremwetterereignissen. Dürreperioden haben zu Folge, dass die Vegetation nicht mit ausreichend Wasser versorgt wird und somit im Wald, in Mooren oder auch an Straßenböschungen trockene Verhältnisse herrschen. Diese können das Entstehen und die Ausbreitung von Bränden fördern. Auch dies kann ein erhöhtes Einsatzaufkommen bei Katastrophenschutzbehörden zur Verhinderung oder Beseitigung von Schäden zur Folge haben. 

Bei der hier dargestellten Anzahl der Brandeinsätze ist zu beachten, dass nicht nach der Brandursache differenziert wird, so dass nicht abschließend gesichert ist, ob die Brände durch klimabedingte hohe Temperaturen entstanden sind und welchen Einfluss Brandstiftung hat. Grundsätzlich entstehen und verbreiten sich Brände jedoch schneller in einer durch fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen trockenen Vegetation.

Neben der Anzahl der technischen Hilfeleistungen der öffentlichen Feuerwehren im Indikator 10.2 „Einsatzzahlen  Wasser- und Sturmschäden“ , wird auch die Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation im Gefahrenabwehrbericht des Landes NRW (IM NRW 2023) erfasst. Anhand der Anzahl der Brandeinsätze kann der Einfluss des steigenden Temperaturniveaus auf die Trockenheit der Vegetation und deren Verwundbarkeit dargestellt werden. 

 

Literatur:

IM NRW – Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen (2023): Statistik zur Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen. Jahresbericht 2022 https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/jahresstatistik-gefahrenabwehr-2022_0.pdf [31.10.2023].

Im Gesamtzeitraum (2012-2022) wurden im Mittel pro Jahr 3.757 Brandeinsätze zur Bekämpfung von Vegetationsbränden absolviert. Die Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation liegt von 2012 bis 2017 auf einem relativ konstanten Niveau zwischen rund 2.500 und 3.100 Einsätzen. In den Jahren 2018 bis 2020 ist eine starke Zunahme der Brandeinsätze auf über 5.200 zu beobachten. Für den überdurchschnittlich heißen Sommer 2018 und die insgesamt trockenen Jahre 2019 und 2020 kann ein Zusammenhang mit dem Klimawandel angenommen werden. Für das ebenfalls sehr trockene und warme Jahr 2022 wurden nach 2018 die zweitmeisten Einsatzzahlen registriert.

Für alle Indikatoren wird eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt, durchgeführt. Die Trendanalyse ergab mit den Daten für das Jahr 2022 einen signifikant steigenden Trend. 

 

Anzahl der Brandobjekte in der Kategorie Vegetation Mittelwert Trend Änderung
2012-2022 3.757   2748

Trendbeschreibung

 

  steigender Trend
  fallender Trend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend
  fallender quadratischer Trend
  steigender quadratischer Trend
  kein Trend

 

Trendbewertung

 
günstige Entwicklung
     
     
 
ungünstige Entwicklung
     
     
 
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden