13.4
Starkregen in Siedlungsgebieten „Starkregenereignisse sind in Raum und Intensität sehr variabel“
Jahr200120022003200420052006200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021
Dauerstufe 1 h0,851,882,190,820,473,911,153,292,290,301,931,350,644,010,632,071,813,061,992,121,41
Dauerstufe 6 h0,660,431,950,962,512,561,3610,504,550,030,481,292,932,120,540,180,371,236,73
Dauerstufe 24 h1,2627,7911,3229,330,790,0316,453,930,084,170,570,032,343,651,08

Anteil der Siedlungsflächen in NRW in Prozent, die von Starkregen der Warnstufe 3 betroffen sind, im Zeitraum 2001-2021, gegliedert in drei Andauerklassen (Datengrundlage: DWD). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Datenstand 31.12.2021
Messgröße Anteil der Siedlungsfläche, die von Starkregenereignissen (Starkregen der Warnstufen 3: > 25 l/m² in 1 Stunde, > 35 l/m² in 6 Stunden oder > 50 l/m² in 24 Stunden) betroffen ist, in %
Räumliche Abdeckung Nordrhein-Westfalen (NRW)
Datenquelle Deutscher Wetterdienst (DWD) (Starkregenstundensummen auf Basis der RADOLAN-Daten), BKG (ATKIS DLM250)
Fortschreibungsturnus jährlich
DPSIR-Indikator Impact

Durch die anthropogene Erwärmung der Lufttemperaturen steigert sich die Wasserdampfaufnahmekapazität der Atmosphäre (+7% bei +1 K) und somit das Potenzial für extreme Starkregenereignisse. Auch können durch den anthropogenen Klimawandel Wetterlagen mit einem hohen Niederschlagspotenzial häufiger werden, da durch die Abschwächung des Jetstreams öfters stationäre Wetterlagen auftreten können, die mit Trockenheit oder ausgiebigen Niederschlägen verbunden sein können.

Trifft Starkregen auf Siedlungsgebiete, sind häufig Schäden an Gebäuden oder Infrastrukturen die Folge. Darüber hinaus kann es immer auch zu Todesfällen kommen.

Der Indikator „Starkregen in Siedlungsgebieten“ zeigt den Anteil der jährlich von Starkregenereignissen betroffenen Siedlungsfläche in Nordrhein-Westfalen. Die Grundlage für den Indikator stellt der „Katalog von Starkregenereignissen“ (CatRaRE - Catalogue of Radar-based heavy Rainfall Events) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dar. Diese Daten wurden durch Indikator 2.5 Starkregenereignisse bereits nach dem Auftreten von Starkregenereignissen der Warnstufe 3 (>25 mm in 1 Stunde oder >35 mm in 6 Stunden oder >50 mm in 24 Stunden) ausgewertet. Die Ergebnisse daraus wurden in einem weiteren Schritt mit der Siedlungsfläche NRWs verschnitten und die betroffene Siedlungsfläche pro Jahr und Dauerstufe bestimmt.

Räumliche Schwerpunkte entstehen dabei zufällig. Der Indikator bildet nicht ab, in welchen Gebieten NRWs künftig vermehrt Starkregenereignisse zu erwarten sind.

Im Zeitraum 2001-2021 war im Mittel 1,8 % der Siedlungsfläche NRWs von Starkregen der Dauerstufe 1 h betroffen, 2,2 % der Siedlungsfläche von Starkregen der Dauerstufe 6 h und 6,9 % von der Dauerstufe 24 h. Insgesamt bedeutet das, dass pro Jahr durchschnittlich 8,7 % der Siedlungsfläche NRWs von Starkregenereignissen der Warnstufe 3 betroffen sind.

Meistens wird die Zeitreihe durch die 24 h Ereignisse geprägt. So sind in den Jahren 2004 und 2007 etwa 30 % der Siedlungsfläche NRWs durch Starkregenereignisse betroffen, wobei den Großteil die Einzelereignisse der Dauerstufe 24 h mit einer hohen räumlichen Ausdehnung ausmachen. Auf wie viele Einzelereignisse die Betroffenheit der Siedlungsfläche zurückzuführen ist, lässt sich im Vergleich mit Indikator 2.5 Starkregenereignisse darstellen. Vereinzelt gibt es auch Starkregenereignisse, die nur über nicht besiedelten Bereichen abregnen und somit bei Indikator 2.5 erfasst sind, aber auf diesen Indikator keinen Einfluss haben.

Für alle Indikatoren erfolgt eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt. Allerdings ergab die Trendanalyse für keine der Dauerstufen einen signifikanten Trend.

 

Mittlerer Anteil der durch Starkregen betroffener Siedlungsfläche in %

Dauerstufe 1 h

Dauerstufe 6 h

Dauerstufe 24 h

 

Mittelwert

Trend

Änderung

Mittelwert

Trend

Änderung

Mittelwert

Trend

Änderung

2001-2021

1,8

 

-

2,2

 

-

6,9

 

-

Trendbeschreibung

 

  steigender Trend
  fallender Trend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend
  fallender quadratischer Trend
  steigender quadratischer Trend
  kein Trend

 

Trendbewertung

 
günstige Entwicklung
     
     
 
ungünstige Entwicklung
     
     
 
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden