Stefan Weis - fotolia
Teilweise heiß, trocken und außergewöhnlich sonnig – der Sommer 2025
Der Sommer 2025 war in Nordrhein-Westfalen insgesamt zu warm, sehr sonnig und zu trocken. Bereits der Juni brachte reichlich Sonnenschein und frühe Hitzetage, Regen fiel hingegen nur wenig. Im Juli setzte sich das warme Wetter zwar fort, doch wechselten sich Schönwetterphasen häufiger mit Regenfronten ab; dadurch wurde er der niederschlagsreichste der drei Sommermonate, allerdings auch ohne Regenüberschüsse. Der August zeigte sich zweigeteilt: Nach einem kühleren und unbeständigeren Start folgte die zweite markante Hitzewelle des Sommers mit Höchstwerten von über 34 °C, ehe der Monat zum Ende hin wieder abkühlte, aber sehr trocken blieb. Insgesamt ergab sich damit ein Sommer, der trotz kurzer nasser Episoden insgesamt von Wärme, Trockenheit und viel Sonne geprägt war. Von größeren Starkregenereignissen blieb NRW in diesem Sommer weitgehend verschont.
Der Sommer 2025 lag mit einer Mitteltemperatur von 18,4 °C sowohl deutlich über dem Wert der Referenzperiode 1961-1990 (16,3 °C; Abweichung: +2,1 Kelvin) als auch über dem der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (17,5 °C; Abweichung: +0,9 Kelvin). Damit landet der diesjährige Sommer, gemeinsam mit dem Sommer 2023, auf Rang 8 der wärmsten Sommermonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Ein Vergleich der Mitteltemperaturen der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 (s. nachfolgende Tabelle) zeigt deutlich einen zunehmenden Anstieg der Lufttemperatur zum Ende der Zeitreihe hin: Fiel die Differenz zwischen den Klimanormalperioden 1881-1910 und 1961-1990 mit 0,2 K noch gering aus, so hat sich der Temperaturanstieg zwischen den KNP 1961-1990 und 1991-2020 mit 1,2 Kelvin um ein Vielfaches beschleunigt.
| 1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2025 |
|---|---|---|---|
| 16,1 °C | 16,3 °C | 17,5 °C | 18,4 °C |
Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren fiel der Sommer 2025 deutlich zu trocken aus: die Niederschlagssumme von nurmehr 178 l/m² lag deutlich unter dem langjährigen Mittel der vorangegangenen Referenzperiode 1961-1990 (241 l/m²) sowie dem der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (238 l/m²). Mit diesem Wert landet der Sommer 2025 auf Platz 23 der trockensten Sommer seit 1881. Vergleicht man die Monatsniederschläge für die Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 (s. nachfolgende Tabelle), ist eine leicht abfallende Entwicklung der Sommerniederschläge zu erkennen.
| 1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2025 |
|---|---|---|---|
| 249 l/m² | 241 l/m² | 238 l/m² | 178 l/m² |
Für den Sommer 2025 wurde in NRW eine Gesamtsonnenscheindauer von insgesamt 663 h registriert. Damit wurde der Durchschnittswert der Referenzperiode 1961-1990 (554 h) wie auch der der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (605 h) erheblich übertroffen. Trotz deutlich überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer landet der Sommer 2025 letztlich nur auf Rang 15 der sonnigsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn 1951. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden (s. untenstehende Tabelle) ergibt sich ein deutlicher Anstieg der mittleren Anzahl der Sonnenstunden im Sommer seit dem Beginn der Messreihe.
| 1951-1980 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2025 |
|---|---|---|---|
| 553 h | 554 h | 605 h | 663 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Sommer war, werden an zwei Stationen des LANUK-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
Die Maximaltemperaturen lagen an beiden Stationen in diesem Sommer um jeweils rund 3 °C über den Werten des vergangenen Jahres; bei den Tiefsttemperaturen ähnelten sich die Werte der Kölner Station in beiden Jahren, in Warstein lag sie in diesem Jahr etwa 1 °C unter dem gemessenen Wert des Vorjahres. Dass der August 2025 höhere Höchsttemperaturen als im Vorjahr erreicht, schlägt auch in den aufgezeichneten Kenntagen zu Buche: An der Kölner Station wurden 50 Sommertage, 16 Heiße Tage und 20 Tropennächte gemessen, in Warstein entsprechend 25 Sommertage, 7 Heiße Tage sowie 2 Tropennächte.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
| Kenntage im Sommer 2025 | VKTU | WAST |
|---|---|---|
| Sommertage | 50 | 25 |
| Heiße Tage | 16 | 7 |
| Tropennächte | 20 | 2 |
| Tiefsttemperatur | 11,3 °C | 6,6 °C |
| Höchsttemperatur | 38,1 °C | 36,3 °C |
Weitere aktuelle Inhalte
LANUK NRW
Neue Ergänzungen und Aktualisierungen der Kartenanwendung im Klimaatlas
Mit dem Beginn des Novembers wurden im Klimaatlas einige Karten aktualisiert und neu hinzugefügt. Nachfolgend informieren wir Sie darüber, welche dies konkret sind.
weiterlesen
M Müller - bildagentur.panthermedia.net
Ungewöhnlich trüb und erstmals seit längerem deutlich zu nass – der Oktober 2025
Von einem goldenen Oktober können wir in diesem Jahr wahrlich nicht sprechen. Windiges und feuchtes Herbstwetter dominierte die Witterung in NRW im Jahr 2025 und erinnerte daher eher bereits an einen vorgezogenen November als an Indian Summer. Der Oktober 2025 war so trüb, so dass er sogar auf dem Treppchen der sonnenscheinärmsten Oktobermonate seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1951 landet. Zudem war der Oktober 2025 erstmalig seit Januar wieder deutlich zu nass. Zwar blieben Starkregenereignisse aus, doch führten kontinuierliche Niederschlagsmengen zu Monatsbeginn und vor allem im letzten Oktoberdrittel letztlich zu diesem Ergebnis. Lediglich bei den Temperaturen ist alles wie gewohnt. Auch der Oktober 2025 war trotz negativen Gesamteindrucks noch deutlich wärmer als die beiden betrachteten Klimanormalperioden.
weiterlesen
GRAZVYDASJ/ Panthermedia.net
Land startet neue Beratungsförderung zur betrieblichen Klimaanpassung
Niedrigschwelliges Angebot unterstützt Unternehmen ab sofort bei der Vorbereitung auf Klimafolgen
Mit der neuen „Beratungsförderung betriebliche Klimaanpassung (BbK)“ bietet das Land ab dem 1. November 2025 ein Beratungsangebot für Unternehmen an, insbesondere für kleine und mittlere Betriebe. Im Kern sollen die teilnehmenden Unternehmen durch die Förderung zweierlei erhalten: Zum einen eine Risikoanalyse, die ihre konkrete Betroffenheit von Klimarisiken sichtbar macht, und zum anderen einen Überblick über Handlungsoptionen, Anpassungsstrategien sowie mögliche Finanzierungswege. Der Prozess läuft über die Kommunen. Gemeinden, Gemeindeverbände und Kreise können ab sofort Förderanträge bei der NRW.BANK stellen.
weiterlesen