Schmuckbild Regenschirm Brian Jackson - 92438671 - stock.adobe.com

Das (vorläufige) Ende der Trockenzeit – der September 2022

Kalender Icon05.10.2022
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Das spätsommerliche Wetter in Nordrhein-Westfalen endete nach einem sehr warmen Septemberbeginn recht plötzlich. Eine anhaltende Trogwetterlage sorgte im weiteren Monatsverlauf für wechselhafte Wetterbedingungen mit zahlreichen Regenschauern und geprägt von sinkenden Temperaturen und einer letztlich durchschnittlichen Sonnenscheinausbeute.

Die durchschnittliche Temperatur im September 2022 entsprach in NRW mit 14,2°C dem Wert der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 und lag damit im fünften Jahr in Folge über dem Durchschnitt der langjährigen Referenzperiode (1961-1990: 13,6°C; Abweichung: +0,6 Kelvin). Damit belegt der September 2022 Rang 45 der wärmsten Septembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Ein Vergleich der Mitteltemperaturen der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 (s. nachfolgende Tabelle) macht deutlich, dass die Lufttemperatur zum Ende der Zeitreihe hin stärker angestiegen ist: fiel die Differenz zwischen den Klimanormalperioden 1881-1910 und 1961-1990 mit 0,4 K noch relativ gering aus, so hat sich der Temperaturanstieg zwischen den KNP 1881-1910 und 1991-2020 mit 1,0 K sogar mehr als verdoppelt. 

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2022

13,2 °C

13,6 °C

14,2 °C

14,2 °C

Der diesjährige September war trotz der gesunkenen Temperaturen nicht nur überdurchschnittlich warm, sondern nach den sehr trockenen Vormonaten auch überdurchschnittlich niederschlagsreich. Mit 111 l/m² lag die mittlere Niederschlagsmenge im September 2022 erstmals seit vier Jahren wieder deutlich über den Durchschnitt der aktuellen Referenzperiode (1961-1990: 67 l/m²) und dabei auch über dem Wert der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 71 l/m²). Dies entspricht einer Abweichung nach oben von jeweils rund 40 und 36 Prozent. Dieser September liegt auf Platz 11 der niederschlagsreichsten Septembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Vergleicht man die Monatsniederschläge für die Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 (s. nachfolgende Tabelle), ist ein leichter Anstieg der Mittelwerte erkennbar und einzelne, sehr regenreiche Jahre wie 2022, fallen (noch) nicht wesentlich ins Gewicht.

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2022

64 l/m²

67 l/m²

71 l/m²

111 l/m²

Die mäßig warme und feuchte Witterung sorgte für annähernd durchschnittlichen Sonnenschein, bezogen auf die aktuelle Klimanormalperiode 1991-2020 (147 h). Mit 154 Sonnenscheinstunden liegt der September 2022 zudem im fünften Jahr in Folge über dem Durchschnitt der langjährigen Referenzperiode (1961-1990: 135 h). Dieser September sortiert sich auf Rang 25 der sonnenscheinreichsten Septembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen und damit im oberen Mittelfeld der Messwerte ein. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden (s. untenstehende Tabelle) ergibt sich eine nahezu gleichbleibende mittlere Anzahl der Sonnenstunden im September seit dem Beginn der Messreihe.

1951-1980

1961-1990

1991-2020

2022

143 h

135 h

147 h

154 h

Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im September war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.

Aufgrund des warmen Starts in den September wurden einige wärmebedingte Kenntage an den Messstationen in Köln und Warstein erfasst. Während an der Warsteiner Station drei Sommertage aufgezeichnet werden konnten, wurden an der Kölner Station mit neun Sommertagen dreimal so viele verzeichnet. In Köln kletterten die Temperaturen zeitweise sogar über die 30-Grad-Celsius-Marke, sodass hier zusätzlich zwei Heiße Tage erfasst werden konnten. Die Tageshöchsttemperaturen fielen mit jeweils 31,2 °C (Köln) und 28,7 °C (Warstein) rund zwei bzw. ein Grad höher aus als im Vorjahr. Die Tiefstwerte vergrößerten die diesjährige Amplitude für September zusätzlich mit einer Abweichung nach unten von rund drei (VKTU) bzw. zwei Grad (WAST) gegenüber dem Vorjahr.

Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.

Kenntage im September 2022 VKTU WAST
Sommertage 9 3
Heiße Tage 2 0
Tiefsttemperatur 6,9 °C 3,2 °C
Höchsttemperatur 31,2 °C 28,7 °C

 

Weitere aktuelle Inhalte

Aktuelle Meldungen Icon
Schmuckbild Ausschreibungen Zerbor - 208891704 - stock.adobe.com

Die NUA sucht eine Projektleiterin/einen Projektleiter für das Projekt „Klimabildung in NRW"

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Aktuelle Meldung

Die Stelle ist bis zum 31.12.2028 in Vollzeit danach bis zum 31.12.2030 in Teilzeit (50%) befristet. Der Dienstort ist das LANUK in Recklinghausen. Die Bewerbungsfrist endet am 29.06.2025.

weiterlesen
Frühling 157558507_M_Anstel ©fotolia_hanseat.jpg

Warmer und mit Platz 2 äußerst sonniger Saisonstart – der Frühling 2025

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

In den vergangen Monaten haben wir immer wieder die langen und ausgeprägten Hochdruckwetterlagen erwähnt, die es seit ungefähr Februar überwiegend gab. Diese haben in den Monaten März, April und Mai letztlich dazu geführt, dass der Frühling des Jahres 2025 als der siebtwärmste und der zweitsonnigste in die Witterungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen eingeht. Lange wurde erwartet, dass der Frühling auch einer der trockensten in NRW werden würde. Obwohl der März rekordverdächtig trocken war und es sowohl im April als auch im Mai ausgeprägte Trockenphasen gab, führten insbesondere zwei nasse Wochen im April und ein wechselhaftes Monatsfinale im Mai dazu, dass die Trockenheit zumindest teilweise wieder gelindert werden konnte. Letztlich war der Frühling 2025 aber mit einem Niederschlagsdefizit von 35 % deutlich zu trocken.

Der Frühling 2025 lieferte erneut - wie es in Zeiten des Klimawandels leider üblich ist - einige Wetterextreme. Die langen Trockenphasen führten in NRW zu fallenden Pegeln an Flüssen oder Talsperren, ersten Einschränkungen bei der Wasserentnahme, beginnendem Trockenstress aber auch zahlreichen Waldbränden. Hinzu kamen aber auch die ersten gößeren Starkregenereignisse, die zu entsprechenden Schäden und damit verbundenen Einsätzen der Rettungskräfte führten.

weiterlesen
Kornblumen im Frühling AdobeStock_249669454

Sehr sonnig und überwiegend trocken – der Mai 2025

Kalender Icon05.06.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Mit dem Mai 2025 endet bereits der meteorologische Frühling. Ähnlich wie seine Vorgängermonate war er zu warm, aber weiterhin nicht extrem, und erneut sehr sonnig. Beim Niederschlag bleibt vor allem die Trockenheit der ersten zwei Monatsdekaden in Erinnerung, gegen Ende jedoch gab es erneut einen eher wechselhaften Witterungsabschnitt, der die Trockenheit ein wenig lindern konnte.

Knapp drei Wochen lang sah es im diesjährigen Mai danach aus, als würde er als einer der trockensten in die Geschichte eingehen, Meldungen von Waldbränden wurden wieder häufiger, dann jedoch stellte sich die Wetterlage um, Tiefdruckgebiete übernahmen zunehmend das Geschehen und es kam - nicht unüblich für Ende Mai - zu einigen stärkeren Regenfällen und auch Unwettern, die aber, wie fast immer, vor allem lokal auftraten und entsprechend für Schäden sorgten. Diese beeinflussten die Niederschlagsstatistik jedoch wesentlich.

weiterlesen