Quelle: AdobeStock_Michael.jpeg_409067091_Vögel im Ruhrgebiet
Platz 2 bei der Temperatur, Platz 3 beim Niederschlag – der Winter 2023/24 mischt ganz oben mit
Der Winter 2023/2024 reiht sich, letztlich wenig überraschend, auf den Treppchen bei Temperatur und Niederschlag ein. Alle drei zurückliegenden Monate waren deutlich zu warm und letztlich zu nass. Bei der Temperatur wichen vor allem der Dezember und insbesondere der Februar deutlich von den Durchschnittswerten ab. Dagegen war der Dezember der mit Abstand nasseste der vergangenen drei Monate, was zu einer ausgeprägten Hochwasserlage führte. Beim Sonnenschein gab es im Winter 2023/2024 etwas Licht und viel Schatten.
Die Durchschnittstemperatur lag in NRW im Winter 2023/2024 bei 5,2 °C. Das bedeutet positive Abweichungen von +3,5 K gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 und +2,5 K in Bezug auf die aktuelle Klimanormalperiode 1991-2020. Gemeinsam mit dem Winter 2020/2021 landet dieser Winter damit auf Rang 2 der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auf Platz 1 bleibt der Winter 2007/2008.
1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2023/2024 |
---|---|---|---|
1,0 °C | 1,7 °C | 2,7 °C | 5,2 °C |
In den zurückliegenden Monaten Dezember, Januar und Februar fielen in Nordrhein-Westfalen gemittelt 350 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Das übersteigt das Mittel der Referenzperiode (1961-1990) um 127 l/m² (+56 %) und das der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 um 113 l/m² (+47 %). Damit war der Winter 2023/2024 der drittnasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Dadurch sind die Böden in NRW weiter bis in tiefe Schichten gut gewässert.
1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2023/2024 |
---|---|---|---|
190 l/m² | 223 l/m² | 237 l/m² | 350 l/m² |
Aufgrund der überwiegend nassen und von Tiefdruck geprägten Witterung in den letzten drei Monate fällt die Sonnenscheinbilanz des Winters 2023/2024 nachvollziehbarer Weise unterdurchschnittlich aus. Im Dezember und Februar schien die Sonne vergleichsweise wenig, im Januar dagegen gab es überdurchschnittlich viel Sonnenschein, weil es hier vermehrt auch Schönwetterphasen gab. Insgesamt kommt der Winter 2023/2024 im NRW-Mittel auf 132 Sonnenstunden. Das sind 19 Stunden weniger als im Referenzmittel 1961-1990 und sogar 33 Stunden weniger als in der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 üblich wären. Letztendlich landet dieser Winter daher auf Platz 16 der sonnenscheinärmsten Winter seit Beginn dieser Aufzeichnungen im Jahr 1951.
1951-1980 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2023/2024 |
---|---|---|---|
146 h | 151 h | 165 h | 132 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Winter war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt. Die Ergebnisse sind nebenstehender Tabelle zu entnehmen.
Abgesehen von einer kurzen Zwischenphase im Januar waren die letzten drei Monate sowohl in Köln als auch in Warstein nur wenig winterlich. In Köln (VKTU) wurden von Dezember bis Februar 15 Frost- und kein einziger Eistag verzeichnet. In Warstein (WAST) waren es immerhin 4 Eistage und 22 Frosttage. Somit fielen die Tiefsttemperaturen mit -5,0 °C in Köln und -7,4 °C in Warstein vergleichsweise gemäßigt aus. Die Höchsttemperatur des vergangenen Winters lag in Köln bei 16,4 °C und in Warstein bei 14,6 °C, wo sie allerdings schon im Januar verzeichnet wurde.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage | VKTU | WAST |
---|---|---|
Frosttage | 15 | 22 |
Eistage | 0 | 4 |
Tiefsttemperatur | - 5,0 °C | - 7,4 °C |
Höchsttemperatur | 16,4 °C | 14,6 °C |
Weitere aktuelle Inhalte

VDI-Expertenempfehlung zur Hitzeaktionsplanung jetzt im VTU-Portal abrufbar
Im April und Juni wurden die einzelnen Blätter der VDI-Expertenempfehlung zur Hitzeaktionsplanung als Blatt 13 der VDI-Richtlinie 3787 veröffentlicht. Ziel der Richtlinie ist es, den Kommunen einen standardisierten Handlungsrahmen zum möglichen Vorgehen im Umgang mit Hitzeereignissen und in einer auf Prävention ausgerichteten Hitzeaktionsplanung aufzuzeigen. Nähere Informationen dazu finden Sie hier. Die einzelnen Blätter stehen nun über das VTU-Portal des Landes NRW allen Kreisen und kreisfreien Städten nach entsprechender Registrierung zur Verfügung.
weiterlesen
Einladung zum Kommunalkongress Klimaanpassung am 2. Oktober 2025 im MUNV
Wie bereits Ende Mai kommuniziert, lädt Sie das Ministerium für Umwelt, Natur und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) im Namen von Herrn Minister Oliver Krischer herzlich zum Kommunalkongress Klimaanpassung ein. Die Veranstaltung findet am 02. Oktober 2025 ganztägig unter dem Motto "Gute Praxis in vernetzten Strukturen" im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf statt. Beginn der Veranstaltung ist 9:30 Uhr.
weiterlesen
Aktueller Stand zur Entwicklung von Starkniederschlägen kompakt dargestellt
Im Rahmen der auf dem Gebiet der Klimafolgenanpassung bestehenden 5-Länder-Kooperation zwischen Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurde ein Arbeitspapier zum aktuellen Wissenstand der Länder zur vergangenen und zukünftigen möglichen Entwicklung von Starkniederschlägen erstellt. In Zeiten der beschleunigten Erderhitzung stellen Starkniederschläge eine bedeutsame Folge der sich rapide ändernden Bedingungen in der Atmosphäre dar. Mit Hilfe dieses Arbeitspapieres sollen Expertinnen und Experten sowie Interessierte einen kompakten Stand des Wissen zum Thema vermittelt bekommen.
weiterlesen