
Viel zu warm, verregnet, stürmisch – der Februar 2022
Der Februar zeichnete sich vor allem durch häufig auftretende Tiefdrucklagen aus, die warme Luft und reichlich Niederschläge, aber auch teils hohe Windgeschwindigkeiten mit sich brachten: so sorgte das Sturmtief "Ylenia" vom 17. Februar für starke Windböen, der darauffolgende Sturm "Zeynep" (18./19. Februar) fegte als Schnellläufer von Westen her mit teils extremen orkanartigen Winden, hohen Windgeschwindigkeiten und starken Niederschlägen über weite Teile Deutschlands hinweg.
Der Februar 2022 lag mit einer Durchschnittstemperatur von 5,5 °C im vierten Jahr in Folge über dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020; dabei entspricht die Abweichung nach oben mit 2,7 Kelvin knapp einer Verdoppelung der Temperaturwerte (1991-2020: 2,8 °C). Der Februar landet somit auf Rang 11 der wärmsten Februarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Vergleich zur ersten verfügbaren Klimanormalperiode (1881-1910) ist ein Temperaturanstieg um 1,5 Kelvin zu beobachten, wobei der Anstieg zwischen den letzten beiden KNP (1961-1990 und 1991-2020) doppelt so hoch ausfiel wie zwischen den ersten beiden dargestellten (1881-1919 und 1961-1990).
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2022 |
---|---|---|---|
1,3 °C |
1,8 °C |
2,8 °C |
5,5 °C |
Der mittlere Monatsniederschlag fiel im Februar mit 115 l/m² im Vergleich zur aktuellen Referenzperiode (1991-2020: 67 l/m²) deutlich überdurchschnittlich und sogar annähernd doppelt so hoch aus. Dieser Februar ist der 13.-nasseste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen. In Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 ist im Monatsmittel ein leichter Anstieg der Niederschlagssummen erkennbar (s. nachfolgende Tabelle).
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2022 |
---|---|---|---|
57 l/m² |
58 l/m² |
67 l/m² |
115 l/m² |
Mit 79 Sonnenscheinstunden liegt der Februar 2022 knapp über dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (72 h). Er liegt zudem auf Rang 25 der sonnenscheinärmsten Februarmonate seit Aufzeichnungsbeginn. Ein Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden zeigt kein eindeutiges Bild der Entwicklung der monatlichen Sonnenscheinstunden, sondern vielmehr annähernd stagnierende Mittelwerte seit den letzten beiden KNP (1961-1990 und 1991-2020).
1951-1980 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2022 |
---|---|---|---|
66 h |
72 h |
72 h |
79 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Februar war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
Die ausgedehnten Tiefdruckwetterlagen im Februar mit ihren wärmeren Temperaturen schlagen auch in den erfassten kältebedingten Kenntagen zu Buche. Während in der Kölner Innenstadt ebenso wie im Vormonat kein Frosttag verzeichnet wird, traten in Warstein 4 Frosttage im Februar auf. Eistage wurden an keiner der beiden Stationen erfasst. Diese Messungen stellen einen deutlichen Kontrast zum Vorjahr dar, in welchem an beiden Messstationen mitunter zahlreiche Frost- und Eistage verzeichnet werden konnten, passen aber sehr gut ins Gesamtbild der Klimaentwicklung für NRW. Die Temperaturamplitude fiel für die Kölner Messstation insgesamt wesentlich geringer aus als im Vorjahr: die Tagestiefst und -höchsttemperaturen waren jeweils über 8 °C höher und 5 °C niedriger als im Februar 2021. An der Warsteiner Station ist der Unterschied in der Temperaturamplitude noch ausgeprägter: die Tagestiefsttemperatur war im Vergleich zum Februar 2021 um über 15 °C höher, während die Tageshöchsttemperatur um rund 7 °C niedriger ausfiel als im Vorjahr.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage im Februar 2022 | VKTU | WAST |
---|---|---|
Frosttage | 0 | 4 |
Eistage | 0 | 0 |
Tiefsttemperatur | 0,6 °C | -1,8 °C |
Höchsttemperatur | 15,7 °C | 12,7 °C |
Weitere aktuelle Inhalte

Die NUA sucht eine Projektleiterin/einen Projektleiter für das Projekt „Klimabildung in NRW"
Die Stelle ist bis zum 31.12.2028 in Vollzeit danach bis zum 31.12.2030 in Teilzeit (50%) befristet. Der Dienstort ist das LANUK in Recklinghausen. Die Bewerbungsfrist endet am 29.06.2025.
weiterlesen
Warmer und mit Platz 2 äußerst sonniger Saisonstart – der Frühling 2025
In den vergangen Monaten haben wir immer wieder die langen und ausgeprägten Hochdruckwetterlagen erwähnt, die es seit ungefähr Februar überwiegend gab. Diese haben in den Monaten März, April und Mai letztlich dazu geführt, dass der Frühling des Jahres 2025 als der siebtwärmste und der zweitsonnigste in die Witterungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen eingeht. Lange wurde erwartet, dass der Frühling auch einer der trockensten in NRW werden würde. Obwohl der März rekordverdächtig trocken war und es sowohl im April als auch im Mai ausgeprägte Trockenphasen gab, führten insbesondere zwei nasse Wochen im April und ein wechselhaftes Monatsfinale im Mai dazu, dass die Trockenheit zumindest teilweise wieder gelindert werden konnte. Letztlich war der Frühling 2025 aber mit einem Niederschlagsdefizit von 35 % deutlich zu trocken.
Der Frühling 2025 lieferte erneut - wie es in Zeiten des Klimawandels leider üblich ist - einige Wetterextreme. Die langen Trockenphasen führten in NRW zu fallenden Pegeln an Flüssen oder Talsperren, ersten Einschränkungen bei der Wasserentnahme, beginnendem Trockenstress aber auch zahlreichen Waldbränden. Hinzu kamen aber auch die ersten gößeren Starkregenereignisse, die zu entsprechenden Schäden und damit verbundenen Einsätzen der Rettungskräfte führten.
weiterlesen
Sehr sonnig und überwiegend trocken – der Mai 2025
Mit dem Mai 2025 endet bereits der meteorologische Frühling. Ähnlich wie seine Vorgängermonate war er zu warm, aber weiterhin nicht extrem, und erneut sehr sonnig. Beim Niederschlag bleibt vor allem die Trockenheit der ersten zwei Monatsdekaden in Erinnerung, gegen Ende jedoch gab es erneut einen eher wechselhaften Witterungsabschnitt, der die Trockenheit ein wenig lindern konnte.
Knapp drei Wochen lang sah es im diesjährigen Mai danach aus, als würde er als einer der trockensten in die Geschichte eingehen, Meldungen von Waldbränden wurden wieder häufiger, dann jedoch stellte sich die Wetterlage um, Tiefdruckgebiete übernahmen zunehmend das Geschehen und es kam - nicht unüblich für Ende Mai - zu einigen stärkeren Regenfällen und auch Unwettern, die aber, wie fast immer, vor allem lokal auftraten und entsprechend für Schäden sorgten. Diese beeinflussten die Niederschlagsstatistik jedoch wesentlich.
weiterlesen