Klimaatlas NRW - Newsletter Nr. 50
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Sie ganz herzlich zur 50. Ausgabe des Klimaatlas-Newsletters.
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Rückblick
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Einblick
- Neue Daten und Aktualisierungen im Klimaatlas
- Neues von der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW
- Weitere Aktualisierungen im Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring
- Zwei Fachkräfte (w/m/d) Geoinformatik / Data Scientist im Fachzentrum Klima gesucht
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Rundblick
- Neues Förderfenster der DAS-Förderung öffnet im Mai!
- BMUV fördert 100 neue Vorhaben zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen
- Programm „Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements“ geht in die dritte Runde: Bewerbungen bis Ende Juni möglich
- Der Klimakoffer der Verbraucherzentrale jetzt auch auf Instagram!
- Mehrsprachige Informationsmaterialien zum Hitze- und UV-Schutz jetzt verfügbar
- VDI-Expertenempfehlung zur Hitzeaktionsplanung veröffentlicht
- Copernicus-Bericht zum Zustand des Klimas in Europa 2024 veröffentlicht
Rückblick
Warm, extrem trocken und sehr sonnig – der März 2025
Die aus den vergangenen Monaten bereits bekannte Hochdruckprägung setzte sich im März 2025 eindrücklich fort. Auch wenn es in Bezug auf die Temperaturen im vergangenen Monat noch keine besonderen Auffälligkeiten gab - es war weitgehend mild mit ersten frühlingshaft warmen Abschnitten, aber nicht außergewöhnlich - so macht die Niederschlagssituation bereits wieder erste Sorgen. Nur einmal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war ein März in NRW trockener als in diesem Jahr! Das führt nach dem schon deutlich zu trockenen Februar bereits jetzt dazu, in einer Phase, in der die Pflanzen viel Wasser für ihr Wachstum brauchen, dass die Bodenfeuchte deutlich abnimmt, Flusspegel sinken und es bereits zahlreiche Meldungen über erste Waldbrände gab. Die Trockenheit und z. B. auch die Waldbrandgefahr werden natürlich zusätzlich durch die Sonneneinstrahlung verstärkt und auch hier verzeichnete der März 2025 außergewöhnlich hohe Werte, die ihn ebenfalls auf Platz 2 der Rangliste führten.
Wie inzwischen üblich, lag die mittlere Lufttemperatur auch im März 2025 deutlich über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (Abweichung: 2,5 Kelvin) sowie über dem der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 1,3 Kelvin) und das bereits im siebten Jahr in Folge. Damit landet der diesjährige März, knapp vor dem Jahr 2007, auf Rang 17 der wärmsten Märzmonate seit Beginn der Aufzeichnungen.
Lag die monatliche Niederschlagssumme im März des Vorjahres noch knapp unter den langjährigen Mittelwerten, war der März 2025 hingegen von extremer Trockenheit geprägt: Mit gerade mal 10 l/m² im Landesdurchschnitt machten die Niederschläge dieses Monats gerade einmal einen Bruchteil des Mittelwertes von 1961-1990 (71 l/m²) sowie jenes von 1991-2020 (65 l/m²) aus. Der März 2025 ist somit nach dem Jahr 1929 der zweittrockenste März seit Aufzeichnungsbeginn!
Auch bei den Sonnenscheinstunden schaffte es der diesjährige März auf das Treppchen: mit stattlichen 213 Sonnenscheinstunden schien in NRW erstmals seit zwei Jahren wieder überdurchschnittlich lang die Sonne (1961-1990: 103 h; 1991-2020: 122 h). Der März 2025 belegt auch hier, hinter dem Jahr 2022, den zweiten Platz der sonnenscheinreichsten Märzmonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951.
Aufgrund der durchwegs milden Witterung wurde kaum temperaturbedingte Kenntage verzeichnet. An der Station Warstein wurden immerhin nochmal sechs Frosttage registriert, an der Kölner Station gab es im März 2025 keine kältebedingten Kenntage. Die Tagestiefsttemperaturen fielen an beiden Stationen rund 2 °C (VKTU) bzw. 3 °C (WAST) niedriger aus als im Vorjahr, im Gegensatz dazu die Tageshöchsttemperaturen um jeweils 3 bzw. 2 °C höher.
Alle Grafiken und Vergleichstabellen finden Sie wie gehabt im vollständigen Witterungsverlauf.
Einblick
Neue Daten und Aktualisierungen im Klimaatlas
Am 29.04.2025 wurden einige Neuerungen und Aktualisierungen im Klimaatlas eingespielt.
Zunächst ist das neue Handlungsfeld "Verkehr und Verkehrsinfrastruktur" zu nennen, das sich im Cluster "Planung und Bau" befinden. Dort haben wir drei neue Karten eingefügt, die auf wms-Diensten basieren:
- Böschungsbrandgefährdung an Schienenwegen
- Murgang- und Hangmurengefährdung an Schienenwegen
- Hangrutschungsgefährdung an Schienenwegen
Die Daten stammen aus Bundesstudien des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung und des Eisenbahn-Bundesamtes zur Gefährdung des Schienenverkehrsnetzes durch Böschungsbränden, Sturmwurf und gravitativen Massenbewegungen. Ziel der Studien war die Erstellung von Gefährdungskarten, um auch unter dem Aspekt der Verstärkung des Risikos durch den Klimawandel, gezielt Maßnahmen und räumliche Priorisierungen zum Schutz der Schieneninfrastruktur ableiten zu können.
Darüber hinaus haben wir auch einige bestehende Karten aktualisiert. Hier sind zum einen die Karten zur "tatsächlichen forstlichen Vegetationszeit" im Handlungsfeld "Wald und Forstwirtschaft" zu nennen.
Bei diesen Karten wurden die Datengrundlage als auch die Berechnungsweise angepasst. Der DWD stellt nun HYRAS-Datensätze zu Lufttemperatur und Niederschlag im 1 km x 1 km - Raster zur Verfügung, sodass die Daten mit dieser guten Auflösung neu berechnet wurden. Dabei wurde die Berechnungsweise entsprechend dem Vorgehen des LANUV-Fachberichts 157 aktualisiert. D. h., dass nicht mehr pauschal alle Tage über der Temperaturschwelle von 10 °C gezählt werden, sondern Start- und Enddatum der Vegetationszeit entsprechend der Methodik von Hübener et al. 2017 pixelscharf bestimmt. Als Start- bzw. Enddatum wird das Über- bzw. Unterschreiten des Auftretens von sechs aufeinanderfolgenden Tagen mit der genannten Schwellentemperatur von 10 °C definiert (vgl. LANUV 2024). Dementsprechend wird auch die Karte der "Niederschlagssumme in der tatsächlichen forstlichen Vegetationszeit" nicht mehr anteilig aus Monatswerten berechnet, sondern anhand des Start-/Enddatums je Pixel. Hierbei werden, wie bereits erwähnt, aktualisierte Niederschlagstagesdaten (HYRAS Quelle) in 1-km²-Auflösung verwendet.
Dadurch ergeben sich deutlich genauere Daten, aber auch Unterschiede zur bisherigen Darstellungsweise. Bei der "tatsächlichen forstlichen Vegetationszeit" werden im NRW-Mittel leicht niedrigere Werte für die Dauer der Vegetationszeit berechnet, als beim alten Ansatz. Bei der "Niederschlagssumme in der tatsächlichen forstlichen Vegetationszeit" macht sich die methodische Änderung noch deutlicher bemerkbar: In Gebieten mit einer eher kurzen Vegetationszeit, wie im Hochsauerland, ist die Niederschlagssumme auch deutlich geringer als bisher. Dennoch ist davon auszugehen, dass insbesondere in den Mittelgebirgslagen im Durchschnitt ausreichend Niederschlag für Wälder zur Verfügung steht.
Zum anderen wurde die Rubrik "Konzepte vor Ort" aktualisiert und erweitert.
In den Bereichen "Klimaanpassung auf Gemeindeebene" und "Klimaanpassung auf Landkreisebene" wurden die Karten aktualisiert. Außerdem gibt es bei beiden Verwaltungsebenen eine neue Karte zur "Hitzeaktionsplanung". Hierbei werden Kommunen aufgeführt, die einen Hitzeaktionsplan erstellt haben oder sich in der Erstellungsphase befinden bzw. sich mit der Hitzeaktionsplanung als Gesamtprozess befassen. Darüber hinaus konnten auf der Projektlandkarte sieben neue Projekte aufgenommen werden.
Auch hier gilt weiterhin, teilen Sie uns gerne über klimaatlas@lanuk.nrw.de mit, wenn Ihre Kommune eine neue Karte oder Analyse erstellt hat bzw. sich im Erstellungsprozess befindet oder Sie ein spannendes Klimaanpassungsprojekt haben, das auf der Projektlandkarte aufgeführt werden sollte.
Neues von der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW
Der sich nunmehr dem Ende entgegen neigende Monat April hat für das Team der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW neben dem „Tagesgeschäft“ spannende Termine geboten. Ein kurzer Überblick soll die Bandbreite des Angebotsportfolios schildern:
Am 02.04.2025 fand erstmalig der Erfahrungsaustausch der Kreise in NRW zu Klimafolgenanpassung statt. Im Vorfeld hatten sich alle Kreise NRWs für die Teilnahme interessiert. Die Präsidentin des LANUK, Elke Reichert, begrüßte die Online-Sitzung, in der es vornehmlich um die künftige Ausgestaltung und Organisation des Vernetzungsangebots ging. Aber auch die erste Sitzung bot bereits Raum zum inhaltlichen Austausch. Die Kommunalberatung erarbeitet gerade das Konzept für die Durchführung weiterer Termine. Die Zielgruppe, die Klimaanpassungszuständigen in den Kreisverwaltungen von NRW, werden zur gegebenen Zeit mit Neuigkeiten versorgt.
Am 10.04.2025 führte das Team der Kommunalberatung zusammen mit dem Klimamanagement der Stadt Witten einen Workshop zur Verstetigung der Klimafolgenanpassung durch. Neben der Diskussion und Erarbeitung des aktuellen Umsetzungsstands der Maßnahmen aus dem Klimaanpassungskonzept, wurde gemeinschaftlich an einem gemeinsamen Verständnis zur Umsetzung von Maßnahmen, für die jeweiligen Verantwortlich- und Zuständigkeiten in den Fachämtern sowie für den ämterübergreifenden Austausch zur Klimaanpassung gearbeitet. Einen externen Input aus der Praxis lieferte hierfür Leif Pollex von der Stadt Gütersloh. Wenn auch Sie Bedarf an einem verwaltungsinternen Workshop haben, melden Sie sich bei uns, wir helfen Ihnen gerne.
Ende März ist zudem bereits der bundesweite Entsiegelungs-Wettbewerb #abpflastern gestartet. Auch in NRW nehmen Kommunen daran teil, verknüpfen existierende Angebote damit oder nutzen die Gelegenheit, das Entsiegeln von Flächen zu thematisieren bzw. planen eine Teilnahme in der Zukunft. Zum Austausch von Erfahrungen und Ideen oder auch Herausforderungen lädt die Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW am 12.05.2025 ab 13:30 Uhr zu einem Online-Meeting ein. Interessierte Kommunen können sich per Mail an klimaatlas@lanuk.nrw.de wenden und die Zugangsdaten zur Teilnahme erhalten – herzliche Einladung hierzu!
Weitere Aktualisierungen im Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring
Im April konnten konnten erneut einige Indikatoren des Klimafolgen und Anpassungsmonitorings (KFAM) mit den neuesten Daten aktualisiert werden.
Dabei handelt es sich im Bereich "Klimaentwicklung" um die Indikatoren
- 1.1 Durchschnittliche Jahreslufttemperatur
- 1.2 Durchschnittliche Jahreszeitenlufttemperatur
- 1.3 Temperaturkenntage kalt (Frosttage, Eistage)
- 1.4 Temperaturkenntage warm (Sommertage, Heiße Tage, Tropennächte)
- 2.1 Durchschnittliche Jahresniederschlagssumme
- 2.2 Durchschnittliche Jahreszeitenniederschlagssumme
- 2.3 Starkniederschlags(kenn)tage
- 2.7 Schneetage und
- 3.1 Sonnenscheindauer
Im Handlungsfeld "Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz" um die Indikatoren
Im Handlungsfeld "Boden und Fläche" der Indikator
Im Handlungsfeld "Biodiversität und Naturschutz" die Indikatoren
- 6.5 Klimasensitive Pflanzenarten
- 6.6 Klimawandelbegünstigte invasive Pflanzenarten und
- 6.7 Temperaturindex der Vogelartengemeinschaft
Im Handlungsfeld "Wald- und Forstwirtschaft" der Indikator
Im Handlungsfeld "Verkehr und Verkehrsinfrastruktur" der Indikator
Zudem wurde im Handlungsfeld "Energiewirtschaft" der Indikator
aktualisiert.
Zwei Fachkräfte (w/m/d) Geoinformatik / Data Scientist im Fachzentrum Klima gesucht
Das Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien schreibt zwei Stellen für Fachkräfte (w/m/d) Geoinformatik/Data Scientist zur Recherche, Aufbereitung und Einpflege von Daten in Geodatenbanken zu den Themen Klimaschutz, Erneuerbare Energien, kommunale Wärmeplanung und Monitoring der Energiewende NRW aus. Die Stellen sind befristet (4 Jahre) für die Entgeltgruppe 10 TV-L bis 11 TV-L ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 04.05.2025.
Die Aufgabenschwerpunkte liegen in den folgenden Bereichen:
Für die erste Stelle mit dem Schwerpunkt Wärmedaten:
- Auswertung, Bewertung und Monitoring der beim LANUK eingehenden kommunalen Wärmepläne
- Aufbereitung relevanter Daten für den Energieatlas mit Fokus auf Daten zur Wärmewende
- Fachliche Beratung von Kommunen und Bearbeitung von Datenanfragen zur kommunalen Wärmeplanung
Für die zweite Stelle mit dem Schwerpunkt Fachinformationssystem Energieatlas NRW:
- Pflege und Weiterentwicklung des Fachinformationssystems Energieatlas
- Unterstützung bei der Umstellung der Datenhaltung von GIS-Datenbanken auf PostGre/PostGIS
- Auswertung komplexer Daten zur Energiewende und ihre Aufbereitung für Veröffentlichungen
- Programmierung von automatisierten Datenabrufen
Alle weiteren Informationen zum gewünschten Profil, dem Ablauf der Bewerbung etc. finden Sie in der vollständigen Stellenausschreibung, welche Sie hier einsehen können.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungen!
Rundblick
Neues Förderfenster der DAS-Förderung öffnet im Mai!
Im Rahmen der Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimwandels" (DAS) öffnet vom 15.05.2025 bis zum 15.08.2025 ein neues Förderfenster zu Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes und naturbasierten Lösungen.
In diesem Zusammenhang werden Mittel in Höhe von 10 Millionen Eüro über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums bereitgestellt. Damit sind auch wieder Anträge im Förderschwerpunkt A 1 (Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz, inkl. Klimaanpassungsmanagement) möglich.
Der Förderaufruf richtet sich gezielt an Kommunen. Diese erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanagerinnen und -manager, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen. Diese im Rahmen des ANK anzufertigenden Klimaanpassungskonzepte sollen die Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität besonders in den Fokus nehmen und insbesondere Maßnahmen unter Einsatz naturbasierter Lösungen entwickeln.
Die Förderung der Projekte erfolgt im Rahmen der Verfügbarkeit dieser Fördermittel.
Zur Unterstützung bei der Antragstellung organisiert die Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG) am 13.05.2025 für Interessierte eine digitale Veranstaltung. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Veranstaltungsseite.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Förder-Navi bzw. auf der Programmseite der ZUG. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.
BMUV fördert 100 neue Vorhaben zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen
Das Bundesumweltministerium unterstützt über das Förderprgramm Anpassung in Sozialen Einrichtungen (AnPaSo) 100 soziale Einrichtungen mit fast zwölf Millionen Euro, um sich besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Gefördert werden vor allem Maßnahmen wie Gründächer, Fassadenbegrünungen und die Schaffung von Wasserflächen, die sowohl den Klimaschutz stärken als auch den Menschen in Einrichtungen wie Kindergärten, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen zugutekommen. Ziel ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern Schutz vor extremen Wetterbedingungen wie Hitzewellen und Starkregen zu bieten. Die Maßnahmen sollen als Vorbilder dienen und andere Einrichtungen dazu anregen, ähnliche Klimaanpassungsprojekte umzusetzen.
Im Fokus stehen dabei Klimaanpassungskonzepte und Vorhaben, die naturbasierte Maßnahmen, wie Gründächer und Fassadenbegrünungen, die Entsiegelung von Flächen oder die Anlage von Wasserflächen, zur Anwendung bringen. Sie dienen der Klimaanpassung und zugleich dem natürlichen Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität sowie dem Lärmschutz.
Die geförderten Projekte sollen einen ausgeprägten Modellcharakter haben und andere Akteure mittels bestehender Netzwerke zur Nachahmung anregen. Die Anträge im aktuellen Förderfenster sehen zum Beispiel Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen zur Verringerung der Hitzebelastung in Gebäuden vor, aber auch innovative Ansätze zur Regenwasserversickerung wie die Ausbildung von Spielmulden mit Retentionsfunktion im Außenbereich einer Kindertagesstätte.
Programm „Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements“ geht in die dritte Runde: Bewerbungen bis Ende Juni möglich
Ob die Errichtung eines Schul- oder Gemeinschaftsgartens, die Schaffung eines Begegnungsortes für Umweltbildung oder die Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit – der freiwillige Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern leistet einen enormen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz und für eine nachhaltige Mobilitätswende. Um dieses bürgerschaftliche Engagement zu fördern, startet das Umwelt- und Verkehrsministerium NRW die dritte Runde des Programms „Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements".
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen können sich bis zum 30. Juni 2025 bewerben. Dafür beschreiben sie ihre Ideen in einer Projektskizze und machen deutlich, wofür sie fachliche Beratung benötigen. Das Ministerium prüft die eingereichten Vorschläge und trifft anhand fachlicher Kriterien eine Auswahl. Die ausgewählten Initiativen werden von einem Beratungsbüro über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten bei der Umsetzung ihrer Ideen begleitet.
Mit dem Programm zur „Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements“ unterstützt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) Projektideen von Vereinen, Initiativen, Einzelpersonen und gemeinwohlorientierten Unternehmen in den Themenfeldern:
- Naturschutz, Biodiversität, Artenschutz
- Nachhaltige Entwicklung, sozial-ökologische Transformation
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Umweltbildung
- Anpassung an den Klimawandel, Natürlicher Klimaschutz
- Klima- und Umweltschutz im Verkehr
- Mobilität der Zukunft, Rad- und Fußverkehr, Verkehrssicherheit
- Kreislaufwirtschaft, Circular Economy, Abfallvermeidung
- Umweltwirtschaft
- Wasserwirtschaft und Bodenschutz
- Immissionsschutz, Umwelt und Gesundheit.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Projektseite des PTJ.
Der Klimakoffer der Verbraucherzentrale jetzt auch auf Instagram!
Der Klimakoffer der Verbraucherzentrale NRW ist ein digitaler (Werkzeug-)Koffer und steht für eine sorgfältig zusammengestellte Sammlung von Werkzeugen, die Verbraucherinnen und Verbraucher auf Ihrer persönlichen Reise zur Anpassung an den Klimawandel begleiten.
Seit kurzem ist der Klimakoffer auch auf Instagram vertreten. Die Verbraucherzentrale lädt Sie ein, den Bürgerinnen und Bürgern in Ihrer Kommune davon zu berichten, damit diese den Auftritt besuchen. Folgen Sie aber auch gerne selbst.
In den sozialen Medien (Facebook & Instagram) werden fachlich fundierte Informationen zu den Themen Begrünung, Entsiegelung, Schutz vor Starkregen und Regenwassernutzung geboten. Die Auftritte finden Sie nachfolgend:
Nach einem aktionsreichen Jahresauftakt geht auch das Veranstaltungsprogramm weiter. Die Angebote der Verbraucherzentrale für Verbraucherinnen und Verbraucher finden Sie auf https://www.klimakoffer.nrw/veranstaltungen. Das Beratungsangebot zur Dachbegrünung, Starkregenvorsorge und zur Nutzung von Regenwasser erreichen Sie hier: https://www.klimakoffer.nrw/klimaanpassung-beratung
Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich, wenn Bürgerinnen und Bürger aus allen Städten und Gemeinde die Angebote nutzen.
Mehrsprachige Informationsmaterialien zum Hitze- und UV-Schutz jetzt verfügbar
Im Frühjahr 2025 hat das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) mehrsprachige Flyer und Poster entwickelt, um die gesundheitsbezogene Kommunikation zu Hitze- und UV-Schutz in Nordrhein-Westfalen weiter zu stärken. Die Materialien richten sich an die Allgemeinbevölkerung und stehen in folgenden Sprachen zur Verfügung: Arabisch, Deutsch, Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch.
Die neuen Informationsmaterialien umfassen einen Flyer sowie drei Poster, die jeweils unterschiedliche Aspekte des Hitze- und UV-Schutzes thematisieren:
- Der Flyer „Sonne. Hitze. Schutz! Tipps für heiße Tage“ enthält kompakte Empfehlungen zum Verhalten bei Hitze – zu Hause, unterwegs, in Bezug auf Kleidung, Ernährung und den Umgang mit Medikamenten.
- Die Poster bereiten zentrale Inhalte visuell und leicht verständlich auf:
- „Sicher unterwegs an heißen Tagen“ – Tipps zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung im Freien
- „Kühl bleiben an heißen Tagen“ – Empfehlungen zum Hitzeschutz in den eigenen vier Wänden
- „Zusammen stark an heißen Tagen“ – Hinweise, wie man sich gegenseitig bei Hitze unterstützen kann
Alle Materialien sind mit anschaulichen Illustrationen und Piktogrammen gestaltet. Der Flyer eignet sich sowohl für die digitale Nutzung als auch für den Druck, während die Poster vorrangig für den Druckeinsatz vorgesehen sind. Die Druckversionen lassen sich bei Bedarf individualisieren – zum Beispiel mit dem eigenen Logo, Kontaktdaten und einem kurzen Text. Eine Anleitung zur Individualisierung steht ebenfalls zur Verfügung.
Die Materialien stehen ab sofort unter www.lzg.nrw.de/hitzeinfo zum Download bereit. Bei Rückfragen oder Unterstützungsbedarf zur Anpassung der Materialien wenden Sie sich gerne an: klima@lzg.nrw.de
VDI-Expertenempfehlung zur Hitzeaktionsplanung veröffentlicht
Seit dem (ersten) Jahrhundertsommer 2003, der in Mitteleuropa zu einer hohen Zahl an hitzebedingten Todesfällen geführt hat, treten in Mitteleuropa immer wieder solche Extremwetterereignisse auf. In den letzten Jahren beschäftigen sich auch immer mehr Kommunen sehr intensiv mit Fragen zum Umgang mit extremer sommerlicher Hitze und Umsetzung von Maßnahmen, um deren Auswirkungen zu reduzieren.
Im April wurde Blatt 13 der VDI-Richtlinie 3787 als VDI-Expertenempfehlung veröffentlicht, das sich mit der Hitzeaktionsplanung beschäftigt. Ziel der Richtlinie ist es daher den Kommunen einen standardisierten Handlungsrahmen zum möglichen Vorgehen im Umgang mit Hitzeereignissen und in einer auf Prävention ausgerichteten Hitzeaktionsplanung aufzuzeigen. Blatt 13 gliedert sich in drei Teile (Beiblätter), wovon nun Teil 13.1 veröffentlicht wurde.
Die VDI-EE 3787 Blatt 13 enthält folgenden Kernelemente (die Nummerierung der Kernelemente richtet sich dabei nach der Handlungsempfehlung des BMUB (2017)):
- Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit (13.1)
- Nutzung des Hitzewarnsystems (13.1)
- Information und Kommunikation (13.1)
- Reduzierung von Hitze in Innenräumen
- Besondere Betrachtung von Risikogruppen
- Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme
- Langfristige Stadtplanung und Bauwesen (Sammlung von Hinweisen und Verweisen zu im Kontext stehenden, existierenden Richtlinien, Normen und Standards)
- Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen. (13.1)
In der VDI-EE werden kurz-, mittel- und langfristigen Anpassungsmaßnahmen für einen nachhaltigen hitzebezogenen Gesundheitsschutz beschrieben. Darüber hinaus wird auf die Bedeutung der interdisziplinären und fachübergreifenden Zusammenarbeit der verschiedenen kommunalen Fachstellen und der Notwendigkeit einer zentralen Koordination hingewiesen. Weitere Elemente der Richtlinie beschreiben den Ablauf von der Hitzewarnung bis zur Information der und Kommunikation mit der Bevölkerung bis hin zu einem kontinuierlichem Monitoring und Evaluation der Hitzeaktionsplanung. Weitere Elemente werden in den nächsten Beiblättern folgen.
BMUB - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (2017): Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit. VDI - Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.) (2024): Hitzeaktionsplanung für die Kommunale Ebene.
Copernicus-Bericht zum Zustand des Klimas in Europa 2024 veröffentlicht
Am 15. April veröffentlichten der Copernicus Climate Change Service (C3S) - der Klimadienst der Europäischen Union und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) den neuen Bericht zum Stand des Klimas in Europa, der für 2024 erneut zahlreiche neue Rekorde dokumentiert. Erstmals wurde im europäischen Mittel der im Pariser Klimaabkommen festgelegte Temperaturanstieg von 1,5 °C überschritten. Die Zahl der Hitzestress-Tage erreichte den zweithöchsten Wert, während beim Kältestress ein Negativrekord mit den wenigsten Tagen verzeichnet wurde und die Fläche mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt weiter abnahm. Auch die Oberflächentemperaturen der europäischen Gewässer und des Mittelmeers erreichten neue Höchstwerte. Die Gletscher in Skandinavien und auf Spitzbergen verzeichneten die größten Masseverluste weltweit.
Der Kontinent erlebte in 2024 allgemein einen ausgeprägten West-Ost-Kontrast. Während Osteuropa von außergewöhnlich sonnigem und trockenem Wetter geprägt war, das maßgeblich zur erhöhten Durchschnittstemperatur beitrug, erlebte Südosteuropa zudem die bislang längste Hitzewelle. In Westeuropa hingegen war das Jahr eines der zehn nassesten seit 1950, begleitet von den am weitesten verbreiteten Überschwemmungen seit 2013. Dort lagen die Temperaturen teils sogar unter dem Durchschnitt.
Des Weiteren sticht hervor, dass sich der europäische Kontinent im globalen Vergleich am stärksten erwärmt, wenn man die absoluten Temperaturen betrachtet. Laut Klimaforscherin Friederike Otto liegt dies vor allem an den abnehmenden Niederschlägen, die zu trockeneren Böden führen und dadurch die Erwärmung zusätzlich verstärken. Allerdings sind die Auswirkungen des Temperaturanstiegs in anderen Regionen der Welt, wie etwa in den Tropen, häufig noch gravierender spürbar.
Positiv ist hervorzuheben, dass 2024 bereits 45 % der Elektrizität in Europa aus erneuerbaren Energien erzeugt wurden.
Weitere Informationen finden Sie im ausführlichen Bericht oder der kompakten Zusammenfassung (beides auf Englisch) auf der offiziellen Copernicus-Webseite.