Saison | 2004/2005 | 2005/2006 | 2006/2007 | 2007/2008 | 2008/2009 | 2009/2010 | 2010/2011 | 2011/2012 | 2012/2013 | 2013/2014 | 2014/2015 | 2015/2016 | 2016/2017 | 2017/2018 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2020/2021 | 2021/2022 |
Übernachtungen Winter | 423341,00 | 450677,00 | 355195,00 | 395376,00 | 437896,00 | 414361,00 | 422857,00 | 560083,00 | 572803,00 | 513186,00 | 527965,00 | 550282,00 | 612333,00 | 629387,00 | 636507,00 | 470799,00 | 39940,00 | 501252,00 |
Übernachtungen Sommer | 425291,00 | 425211,00 | 412546,00 | 440180,00 | 428793,00 | 431073,00 | 529148,00 | 562489,00 | 520406,00 | 509110,00 | 514954,00 | 538612,00 | 544744,00 | 561152,00 | 581658,00 | 498581,00 | 502296,00 |
Anzahl der Übernachtungen in Winterberg in der Sommer- und Wintersaison im Zeitraum 2004/2005-2021/2022 (Datengrundlage: IT.NRW). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.
Datenstand | Wintersaison 2021/2022 |
Messgröße | Übernachtungen in Winterberg differenziert nach Winter- und Sommersaison |
Räumliche Abdeckung | Winterberg |
Datenquelle | Landesdatenbank (IT.NRW) |
Fortschreibungsturnus | jährlich |
DPSIR-Indikator | Response |
Durch den Klimawandel verkürzen sich die Schneesaison und damit die guten Bedingungen für den Wintersport immer weiter (Indikator 19.1 Schneedecke für den Wintersport). Folglich könnten die Übernachtungszahlen in Wintersportorten sinken. Schwankungen zwischen schneereichen und schneearmen Wintern erschweren zudem eine langfristige Planung und können massive Ausfälle in den Übernachtungszahlen einzelner Jahre mit sich bringen. Der Trend der warmen Winter könnte in Zukunft auch dazu führen, dass Urlauber von vornherein „schneesichere“ Gebiete bevorzugen und die Wintersportorte in NRW nicht mehr in Betracht ziehen. Durch die steigenden Temperaturen können sich für Wintersportorte aber vor allem in den wärmeren Monaten auch Chancen im Sommertourismus ergeben.
Betrachtet wird die Anzahl an Übernachtungen im Wintersportort Winterberg als Gesamtzahl, sowie unterschieden in Sommersaison (Mai bis Oktober) und Wintersaison (Dezember bis April). Neben der Entwicklung der Übernachtungszahlen wird ebenfalls die Entwicklung der Saisonalität der Übernachtungen untersucht. Die Saisonalität von Übernachtungen kann mit dem Verhältnis zwischen den Übernachtungen in der Sommersaison und den Übernachtungen in der Wintersaison angegeben werden. Bei einem Verhältnis von eins würde also ein Gleichgewicht herrschen.
Für die gesamte Zeitreihe (Wintersaison 2004/2005 - Sommer 2021) liegt die mittlere jährliche Anzahl der touristischen Übernachtungen in Winterberg in der Wintersaison bei rund 471.000. Für die Sommersaison liegt dieser Wert bei rund 496.000. Insgesamt gibt es im Mittel rund 967.000 touristische Übernachtungen pro Jahr in Winterberg. Die Saisonalität liegt im Zeitraum bis 2019/20 nahezu bei 1. Im Jahr 2020 bzw. in der Saison 2020/21 macht sich der Corona-bedingte Lockdown insbesondere bei den winterlichen Übernachtungszahlen bemerkbar. So wurden im Winter 2020/21 nur knapp 40.000 Übernachtungen verzeichnet. Dadurch schießt auch die Saisonalität nach oben und erreicht den Wert von 12,5. Die sommerlichen Übernachtungszahlen zeigten schon im Jahr 2020 (Saison 2019/2020) einen leichten Rückgang, wobei 2021 die Zahlen etwa auf demselben Niveau blieben wie im Vorjahr. Hier bleibt abzuwarten, ob sich die Übernachtungszahlen ohne Einschränkungen wieder dem Vor-Corona-Niveau angleichen werden.
Für alle Indikatoren erfolgt eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt. Vorab ist für die Übernachtungszahlen zu sagen, dass das Übernachtungsverhalten seit 2020 maßgeblich durch Corona Maßnahmen und Einschränkungen beeinflusst war. Ein möglicher klimatischer Effekt ist hier nur sehr untergeordnet sichtbar. Daher werden die Trends für diesen Indikator auch nicht danach bewertet, ob sie eine günstige oder ungünstige Entwicklung nachzeichnen.
Die Trendanalyse ergab für die Übernachtungszahlen im Winter einen quadratischen Trend (n-Form), das heißt, dass zunächst ein Ansteigen der Übernachtungszahlen erfolgte und nach einer Trendumkehr ein Rückgang der Übernachtungen stattfand. Maßgeblich beeinflusst wird hier der Trend von der geringen Übernachtungszahl in der Saison 2020/21. Für die sommerlichen Übernachtungen ergab die Trendanalyse einen steigenden Trend (linearer Trend). Die Übernachtungszahlen im Gesamtjahr werden ebenfalls maßgeblich durch die geringe Übernachtungszahlen in der Wintersaison 2020/21 beeinflusst, sodass sich auch hier ein quadratischer Trend (n-Form) ergibt. Bei der Saisonalität schlagen ebenfalls die geringen Übernachtungszahlen in der Wintersaison 2020/21 bzw. die hohe Saisonalität von 12,5 zu buche, sodass hier ein quadratischer Trend (u-Form), also zunächst fallend und dann steigend nachgewiesen werden konnte.
Die Übernachtungszahlen zeigen bis zur Saison 2018/2019 insgesamt ein Ansteigen. In den Folgejahren muss angenommen werden, dass Corona-bedingte Schließungen und insgesamt eine eingeschränkte Reisetätigkeit maßgeblich verantwortlich für den Rückgang der Übernachtungszahlen sind. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass entgegen der Erwartung durch verschlechtere natürliche Bedingungen für den Wintersport, kein diesbezüglich begründeter Rückgang der Übernachtungszahlen festgestellt werden konnte. Dies spricht dafür, dass es Winterberg trotz der erschwerten Bedingungen gelingt, weiterhin eine attraktive Tourismusdestination zu sein und sich mit den vorhandenen Angeboten zu einem Ganzjahresziel weiter zu entwickeln. Ob die Übernachtungszahlen wieder auf dasselbe Niveau wie vor den Corona-Einschränkungen zurückfinden, bleibt abzuwarten. Zurzeit kann der Indikator daher nur vorsichtig interpretiert werden.
|
Wintersaison |
Sommersaison |
Gesamt |
Saisonalität |
||||||||
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Mittlere Anzahl der Übernachtungen |
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
2004/05-2020/21 |
471.352 |
|
-140.791 |
495.661 |
|
+119.409 |
967.014 |
|
-39.197 |
1,69 |
|
+3,5 |
Trendbeschreibung
steigender Trend | |
fallender Trend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend | |
fallender quadratischer Trend | |
steigender quadratischer Trend | |
kein Trend |
Trendbewertung
günstige Entwicklung
ungünstige Entwicklung
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden