Schmuckbild Herbst Wald See Dagmar Laimgruber - bildagentur.panthermedia.net

Sehr warm und sehr nass – der Herbst 2024

Kalender Icon09.12.2024
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Dass der Herbst alljährlich den Übergang vom Sommer in den Winter ebnet, zeigt sich immer sehr deutlich an den dort verzeichneten Werten. Von Heißen Tagen bis zum ersten Frost ist von September bis November in der Regel alles dabei. Der Herbst 2024 stellt dabei keine Ausnahme dar. Er passt sich sehr gut in die aktuelle Witterung ein, denn er war wenig überraschend "zu warm" und landet sogar in den Top Ten der wärmsten Herbste seit Aufzeichnungsbeginn und er war deutlich "zu nass". In Bezug auf die Sonnenscheindauer fiel er leicht überdurchschnittlich aus.

Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 11,1 °C fiel der Herbst 2024 überdurchschnittlich warm aus und lag deutlich über dem Mittelwert der Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 1,0 Kelvin) sowie, bereits im 14. Jahr in Folge, über dem der Referenzperiode 1961-1990 (Abweichung: 1,6 Kelvin). Damit teilt sich der diesjährige Herbst mit denen der Jahre 2005 und 2020 Rang 6 der wärmsten Herbste seit Beginn der Aufzeichnungen. Vergleicht man die Mitteltemperaturen der vorangegangenen Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 miteinander, so ergibt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Lufttemperatur von insgesamt 1,3 Kelvin seit der ersten bis zur aktuellen Klimanormalperiode.

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2024

8,8 °C

9,5 °C

10,1 °C

11,1 °C

Mit einer Niederschlagssumme von 270 l/m² lag der diesjährige Herbst, wie auch bereits im Vorjahr, weit über den Durchschnittswerten der Referenzperiode 1961-1990 (208 l/m²) und der aktuellen Klimanormalperiode (219 l/m²). Dieser Herbst belegt daher Platz 22 der nassesten Herbste seit Aufzeichnungsbeginn! Im Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 ergibt sich seit 1961-1990 eine leichte Zunahme der Niederschlagssummen bei den jeweiligen 30-jährigen Mittelwerten (s. nachfolgende Tabelle).

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2024

196 l/m²

208 l/m²

219 l/m²

270 l/m²

Bereits im fünften Jahr in Folge überstieg der Herbst auch dieses Jahr mit einer Sonnenscheinstundensumme von 304 h leicht den Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 (294 h) und lag zugleich minimal unter dem der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 306 h). Damit liegen die diesjährigen Herbstsonnenscheinstunden im Mittelfeld der Zeitreihe. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden zeigt sich, dass sich die Sonnenscheindauer im Herbst über den gesamten Messzeitraum kaum verändert hat.

1951-1980

1961-1990

1991-2020

2024

301 h

294 h

306 h

304 h

Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Herbst war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt. Wie üblich bildet auch der Herbst 2024 das zu dieser Jahreszeit mögliche Spektrum an warmen und kalten Kenntagen gut ab.

An der Kölner Station wurden im Herbst noch 10 Sommertage erfasst, an der in Warstein nur 5. Heiße Tage wurden lediglich an der Kölner Station verzeichnet (3). In Köln gab es zudem noch einmal 5 Tropennächte, in Warstein nur eine. Die warme Witterung schlägt auch bei der Anzahl der Frosttage zu Buche: in Köln wurde kein einziger Frosttag verzeichnet, in Warstein immerhin zwei. Die Tagestiefsttemperatur fiel an der Station Köln ähnlich hoch und in Warstein ein Grad Celsius niedriger aus als im Vorjahr. Die gemessenen Tagestiefsttemperaturen waren an den beiden Stationen jeweils ein knappes Grad Celsius (VKTU) bzw. fünf Grad Celsius (WAST) höher als im Jahr 2023.

Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.

Kenntage im Herbst 2024 VKTU WAST
Sommertage 10 5
Heiße Tage 3 0
Tropennächte 5 1
Frosttage 0 2
Tiefsttemperatur 1,4 °C -0,2
Höchsttemperatur 32,2 °C 29,4 °C

 

Weitere aktuelle Inhalte

Aktuelle Meldungen Icon
Schmuckbild Ausschreibungen Zerbor - 208891704 - stock.adobe.com

Die NUA sucht eine Projektleiterin/einen Projektleiter für das Projekt „Klimabildung in NRW"

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Aktuelle Meldung

Die Stelle ist bis zum 31.12.2028 in Vollzeit danach bis zum 31.12.2030 in Teilzeit (50%) befristet. Der Dienstort ist das LANUK in Recklinghausen. Die Bewerbungsfrist endet am 29.06.2025.

weiterlesen
Frühling 157558507_M_Anstel ©fotolia_hanseat.jpg

Warmer und mit Platz 2 äußerst sonniger Saisonstart – der Frühling 2025

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

In den vergangen Monaten haben wir immer wieder die langen und ausgeprägten Hochdruckwetterlagen erwähnt, die es seit ungefähr Februar überwiegend gab. Diese haben in den Monaten März, April und Mai letztlich dazu geführt, dass der Frühling des Jahres 2025 als der siebtwärmste und der zweitsonnigste in die Witterungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen eingeht. Lange wurde erwartet, dass der Frühling auch einer der trockensten in NRW werden würde. Obwohl der März rekordverdächtig trocken war und es sowohl im April als auch im Mai ausgeprägte Trockenphasen gab, führten insbesondere zwei nasse Wochen im April und ein wechselhaftes Monatsfinale im Mai dazu, dass die Trockenheit zumindest teilweise wieder gelindert werden konnte. Letztlich war der Frühling 2025 aber mit einem Niederschlagsdefizit von 35 % deutlich zu trocken.

Der Frühling 2025 lieferte erneut - wie es in Zeiten des Klimawandels leider üblich ist - einige Wetterextreme. Die langen Trockenphasen führten in NRW zu fallenden Pegeln an Flüssen oder Talsperren, ersten Einschränkungen bei der Wasserentnahme, beginnendem Trockenstress aber auch zahlreichen Waldbränden. Hinzu kamen aber auch die ersten gößeren Starkregenereignisse, die zu entsprechenden Schäden und damit verbundenen Einsätzen der Rettungskräfte führten.

weiterlesen
Kornblumen im Frühling AdobeStock_249669454

Sehr sonnig und überwiegend trocken – der Mai 2025

Kalender Icon05.06.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Mit dem Mai 2025 endet bereits der meteorologische Frühling. Ähnlich wie seine Vorgängermonate war er zu warm, aber weiterhin nicht extrem, und erneut sehr sonnig. Beim Niederschlag bleibt vor allem die Trockenheit der ersten zwei Monatsdekaden in Erinnerung, gegen Ende jedoch gab es erneut einen eher wechselhaften Witterungsabschnitt, der die Trockenheit ein wenig lindern konnte.

Knapp drei Wochen lang sah es im diesjährigen Mai danach aus, als würde er als einer der trockensten in die Geschichte eingehen, Meldungen von Waldbränden wurden wieder häufiger, dann jedoch stellte sich die Wetterlage um, Tiefdruckgebiete übernahmen zunehmend das Geschehen und es kam - nicht unüblich für Ende Mai - zu einigen stärkeren Regenfällen und auch Unwettern, die aber, wie fast immer, vor allem lokal auftraten und entsprechend für Schäden sorgten. Diese beeinflussten die Niederschlagsstatistik jedoch wesentlich.

weiterlesen