Schmuckbild Rotkehlchen Schnee Michael - 409067091 - stock.adobe.com

Erst eisig kalt, dann frühlingshaft – der Dezember 2022

Kalender Icon03.01.2023
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Im Anschluss an den warmen und milden November brachte der Dezember zunächst eisige Temperaturen und mancherorts auch Schnee mit sich. Dies änderte sich jedoch in der zweiten Monatshälfte bis hin zum Jahresende, wo der Silvestertag das Jahr mit beispiellos warmen Temperaturen beendete.

Der Dezember 2022 wies mit 2,9 °C und damit bereits im zwölften Jahr in Folge eine Jahresmitteltemperatur über dem Durchschnitt der Referenzperiode auf (1961-1990: 2,3 °C; Abweichung: 0,6 Kelvin). Anders als im Vorjahr liegt der diesjährige Temperaturdurchschnitt für Dezember knapp unter dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (3,1 °C; Abweichung: -0,2 Kelvin). Der Dezember 2022 landet, zusammen mit dem Dezember 1982, auf Rang 56 der wärmsten Dezembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Betrachtet man die Monatstemperaturen der vorangegangenen Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020, zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Lufttemperatur im Dezember um etwa 1,7 Kelvin.

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2022

1,4 °C

2,3 °C

3,1 °C

2,9 °C

Die mittlere Niederschlagssumme lag im Dezember 2022 mit 86 l/m² im vierten Jahr in Folge unter dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (88 l/m²) sowie dem der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (87 l/m²), allerdings fiel die Abweichung in diesem Jahr nur sehr gering aus. Dieser Dezember teilt sich mit dem Dezember 1980 Platz 84 der niederschlagsärmsten Dezembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 zeigt einen Seitwärtstrend der jährlichen Niederschlagssummen (s. nachfolgende Tabelle).

1881-1910

1961-1990

1991-2020

2022

72 l/m²

88 l/m²

87 l/m²

86 l/m²

Mit 37 Sonnenstunden weist der Dezember exakt den Wert der Referenzperiode 1961-1990 auf und liegt etwas unter dem Wert der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 41 h). Dieser Dezember belegt Rang 36 der sonnenscheinreichsten Dezembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden ergibt sich für Dezember ein stationärer, seitwärts gerichteter Trend.

1951-1980

1961-1990

1991-2020

2022

38 h

37 h

41 h

37 h

Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Dezember war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.

Die niedrigen Temperaturen im Dezember schlugen sich auch in den erfassten kältebedingten Kenntagen nieder. An der Kölner Station konnten neun Frosttage aufgezeichnet werden konnten, an der Warsteiner Messstation dagegen 13 Frosttage, was einen Anstieg der Frosttage im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Tiefsttemperaturen lagen an beiden Stationen noch deutlicher unter dem Gefrierpunkt als im Vorjahr (Dezember 2021: VKTU: -0,6 °C, WAST: -6,0 °C). Die Höchsttemperaturen fielen an beiden Stationen sogar höher aus als alle gemessenen Werte für Dezember seit Beginn der Messreihe, wobei hier hauptsächlich der 31.12. mit seinen extrem hohen Temperaturen zu Buche schlägt.

Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.

Kenntage im Dezember 2022 VKTU WAST
Frosttage 9 13
Eistage 4 2
Tiefsttemperatur -6,0 °C -8,5 °C
Höchsttemperatur 18,9 °C 16,3 °C

 

Weitere aktuelle Inhalte

Aktuelle Meldungen Icon
Kinder spielen mit Brunnen Cebas1 - panthermedia.net

Sommerliche Temperaturen und Sonne satt – der Juni 2025

Kalender Icon03.07.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

Pünktlich mit dem Start des meteorologischen Sommers machte dieser im Juni seinem Namen alle Ehre. Fast durchgehend herrschte sommerliches Wetter, so dass der Juni 2025 sowohl bei den Temperaturen als auch bei der Sonnenscheindauer in den Top 10 der wärmsten und sonnigsten Jahre in NRW landete und die Durchschnittswerte der vorherigen Klimanormalperioden deutlich übertraf. Kleinere Hitze-Peaks verteilten sich über den gesamten Monat, bevor zum Monatsende eine markante Hitzewelle ihren Anlauf nahm. Insgesamt fiel, wie schon in den Vormonaten, erneut unterdurchschnittlich viel Niederschlag, was in Kombination mit den hohen Temperaturen zu einer weiteren Verschärfung der sich immer mehr kumulierenden Trockenheit führte. Viele Kreise haben daher inzwischen die Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen aufgrund des bestehenden Niedrigwassers untersagt. Auch die Pegel der Talsperren sinken weiter. Die Schönwetterphasen wurden zwar immer mal wieder von durchziehenden Kaltfronten unterbrochen, die auch mal stärkere Niederschläge und Gewitter brachten, welche lokal (z. B. im Paderborner Land) auch zu Schäden führten. Insgesamt konnten diese die Trockenheit jedoch, wenn überhaupt, immer nur kurz lindern bzw. abschwächen.

weiterlesen
Schmuckbild Ausschreibungen Zerbor - 208891704 - stock.adobe.com

Die NUA sucht eine Projektleiterin/einen Projektleiter für das Projekt „Klimabildung in NRW"

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Aktuelle Meldung

Die Stelle ist bis zum 31.12.2028 in Vollzeit danach bis zum 31.12.2030 in Teilzeit (50%) befristet. Der Dienstort ist das LANUK in Recklinghausen. Die Bewerbungsfrist endet am 29.06.2025.

weiterlesen
Frühling 157558507_M_Anstel ©fotolia_hanseat.jpg

Warmer und mit Platz 2 äußerst sonniger Saisonstart – der Frühling 2025

Kalender Icon06.06.2025
Newspaper Icon Witterungsverlauf

In den vergangen Monaten haben wir immer wieder die langen und ausgeprägten Hochdruckwetterlagen erwähnt, die es seit ungefähr Februar überwiegend gab. Diese haben in den Monaten März, April und Mai letztlich dazu geführt, dass der Frühling des Jahres 2025 als der siebtwärmste und der zweitsonnigste in die Witterungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen eingeht. Lange wurde erwartet, dass der Frühling auch einer der trockensten in NRW werden würde. Obwohl der März rekordverdächtig trocken war und es sowohl im April als auch im Mai ausgeprägte Trockenphasen gab, führten insbesondere zwei nasse Wochen im April und ein wechselhaftes Monatsfinale im Mai dazu, dass die Trockenheit zumindest teilweise wieder gelindert werden konnte. Letztlich war der Frühling 2025 aber mit einem Niederschlagsdefizit von 35 % deutlich zu trocken.

Der Frühling 2025 lieferte erneut - wie es in Zeiten des Klimawandels leider üblich ist - einige Wetterextreme. Die langen Trockenphasen führten in NRW zu fallenden Pegeln an Flüssen oder Talsperren, ersten Einschränkungen bei der Wasserentnahme, beginnendem Trockenstress aber auch zahlreichen Waldbränden. Hinzu kamen aber auch die ersten gößeren Starkregenereignisse, die zu entsprechenden Schäden und damit verbundenen Einsätzen der Rettungskräfte führten.

weiterlesen